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Legen Sie ihr Geld in Aktien an

Legen Sie ihr Geld in Aktien an

Legen Sie ihr Geld in Aktien an – ein in Zeiten niedriger Zinsen häufig zu hörender Ratschlag. Besonders oft werden börsengehandelte Indexfonds, sogenannte ETFs, empfohlen. Doch inzwischen gibt es auch kritische Stimmen.

Börsennotierte Indexfonds – auch ETFs (Exchanged Traded Funds) genannt – sind bei Anlegern beliebt. Ihr Vorteil: Sie sind günstig, flexibel und transparent.
Das Prinzip der TEFs ist einfach: Ein ETF bildet einen Börsenindex wie zum Beispiel den Dax nach und entwickelt sich dann auch so wie der Index. Einen Manager, der bei bestimmten Kursbewegungen eingreift, gibt es nicht.
Passives Investieren beschreibt eine Anlagestrategie, die auf der Idee basiert, in den Markt im Ganzen zu investieren. Anlagen werden basierend auf einem Börsenindex getätigt, in der Regel mittels Indexfonds beziehungsweise ETFs.
Diese Anlagestrategie verspricht zahlreiche Vorteile: Sie ist einfach umzusetzen, der zeitliche Aufwand ist niedrig, da keine einzelnen Titel verfolgt werden müssen, das Portfolio ist ausreichend diversifiziert, man profitiert von der Rendite des jeweiligen Indexes (positiv oder negativ) und die Kosten sind gering aufgrund niedrigster Managementgebühren und Transaktionskosten, da die Umschichtungsaktivitäten geringgehalten werden. An dieser Stelle muss allerdings festgehalten werden, dass es ein vollkommen passives Investieren – zumindest aus unserer Sicht – nicht gibt, da auch bei einer passiven Investmentstrategie immer gewisse aktive Entscheidungen getroffen werden müssen.
Aktives Investieren dagegen beschreibt eine Anlagestrategie, in der ein Portfolio aktiv verwaltet wird. Dabei können verschiedene Methoden wie beispielsweise Fundamentalanalyse, technische Analyse, volkswirtschaftliche, Branchen- oder Unternehmensanalysen zum Zug kommen. Ziel ist das Erreichen einer Überrendite im Vergleich zum Markt beziehungsweise einem Vergleichsindex.

Der anhaltende Run auf Indexfonds führe zu Fehlentwicklungen, die die normale Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte ernsthaft bedrohten.
Das Argument mit der höheren Volatilität gründet auf dem bei ETFs eingebauten Investitions-Automatismus. Die dem Fonds zufließenden Mittel müssen immer in die im jeweiligen Bezugs-Index enthaltenen Titel investiert werden. In Zeiten eines starken Mittelzuflusses bewirke das einen entsprechenden Nachfrageschub, der die Kurse treibe. Umgekehrt verhalte es sich bei Mittelabflüssen.
Die geringere Marktwirksamkeit wird mit einer gewissen „Schläfrigkeit“ des passiven Fondsmanagements begründet. Da es um eine reine Indexnachbildung geht, bestehe ein geringeres Interesse, den hinter Aktien stehenden Unternehmen „auf die Finger zu schauen“ und als Investor Druck zu machen. Darunter leide die Funktionsfähigkeit des Marktes insgesamt. Die Markteffizienz, von der ETFs besonders profitieren wollten, werden durch sie geschwächt.

Die Konzentration auf einige wenige Anbieter beziehungsweise Produkte erhöht die Systemrisiken, indem Märkte anfälliger werden auf große Zu- und Abflüsse. Dies kann auch unter dem Begriff Momentum-Risiko zusammengefasst werden. Dieses besagt, dass das Herdenverhalten der Investoren zu massivem überschießen der Märkte sowohl nach oben als auch nach unten führen kann. Sollte ein Großteil der Investoren zum Schluss kommen, dass die Märkte überwertet sind und eine Korrektur bevorsteht, so dass sie ihre Indexfonds und ETFs verkaufen, dann wären die Anbieter dieser Produkte gezwungen größere Mengen der zugrundeliegenden Wertpapiere zu verkaufen.

Dies wiederum würde die Indizes nach unten drücken und weitere Verkäufe mit sich ziehen. Da ETFs für den einzelnen Investor sehr einfach und kostengünstig zu verkaufen, wird es unweigerlich zu weiteren Verkäufen kommen und es kann schnell eine Welle in Bewegung gesetzt werden, die nicht mehr gestoppt werden kann. ETFs können also zu einer Verstärkung der Marktbewegungen führen.

Die verbreitete Theorie, auf die viele ETF-Investoren schwören, ist die Effizienzmarkthypothese.
Diese besagt, dass alle verfügbaren Informationen schon in den Aktienkurs eingepreist sind und es nicht möglich ist, ohne das Eingehen eines höheren Risikos, eine bessere Rendite zu erzielen.
Diese weit verbreitete Theorie nimmt also an, dass auf den Märkten faire Aktienpreise herrschen. Das ist auch durchaus nachvollziehbar.
Werden schlechte Nachrichten veröffentlicht fällt der Aktienkurs. Bei guten Neuigkeiten steigt der Aktienkurs.
Dadurch entsteht ein Preis, bei dem das Angebot und die Nachfrage im Gleichgewicht sind, den alle Anleger gemeinsam schaffen.
Weil es nach dieser Hypothese nicht möglich ist eine Überrendite zu erzielen, wird in ETFs und passiv investiert.
Dadurch ist der ETF-Anleger ein Trittbrettfahrer: Fondsmanager, Analysten und Privatanleger sorgen für faire Preise auf dem Markt.
Sie analysieren Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen, Mitkonkurrenten, das Management und viele weitere Aspekte. Sie sorgen für die fairen Preise auf dem Markt.
Der Anleger, der breit in den Markt investiert, macht sich also die fairen Preise zunutze, zu denen er selbst nichts beiträgt.
Wenn niemand mehr aktiv handelt, gibt es keine richtigen Kurse mehr, der Markt kann „nicht mehr richtig“ funktionieren? Die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert, ist aber gleich null.

Je mehr Menschen ihr Geld in ETFs packen, desto weniger Akteure sorgen für die Preise auf dem Markt.
Aber wie wir gesehen haben: Der Erfolg der ETFs beruht darauf, dass alle Marktteilnehmer für faire Preise sorgen.
Je weniger Akteure tatsächlich Unternehmen analysieren und damit das Unternehmen bewerten, desto stärker wird der Preis einer Aktie vom tatsächlichen Wert abweichen.
ETFs urteilen nicht über den Wert einer Aktie. Sie nehmen den Wert, den die anderen Marktteilnehmer herstellen.
Da dann nur weniger Akteure für die Preisfindung verantwortlich sind, ist es wahrscheinlicher, mit Geschick und Wissen günstige Aktien zu finden.
Je ineffizienter der Markt wird, desto besser steht der aktive Anleger dar.

ETFs fördern die Zockermentalität
ETFs sind sehr günstige Möglichkeiten um in einen ganzen Markt einzusteigen. Sie sind sehr gut handelbar und verlangen keine großen Kosten.
Das verleitet viele Anleger nach Meinung vieler Finanzexperten zum Zocken.
Je geringer die Kosten sind, desto mehr wird auch ein Instrument wie der ETF zum aktiven Handeln genutzt.

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