Ein ETF („Exchange Traded Fund“ – zu deutsch: „börsengehandelter Fonds“) ist wie der Name schon sagt, ein börsengehandelter Indexfonds. Warum Indexfonds? Weil dieser die Wertentwicklung eines sogenannten Index, wie z.B. den DAX, abbildet. Im Kern vereinen ETF die Vorteile von Aktien und Fonds in einem Produkt.
Es gibt viele Gründe ETF in den Mittelpunkt Ihrer Anlagestrategie zu stellen. Denn einige der Vorteile
von ETF sind:
- Geringe Kosten
- flexibel und liquide
- als Sondervermögen vor Insolvenz des Herausgebers (Emittenten) geschützt
- hohe Transparenz (Anlagestrategie jederzeit bekannt)
Doch jedes gute Produkt in der Finanzwelt hat auch seine Nachteile. Bevor Sie in ETF investieren möchten, sollten Sie sich einschlägig über diese Anlageform informieren, denn bei diesen in der Regel kostengünstigen Produkten ist nicht alles so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht.
Um die Nachteile genauer zu benennen, muss zunächst darauf geschaut werden, wie der jeweilige ETF konstruiert ist – dabei ist zwischen physisch replizierenden ETFs und synthetischen ETFs zu unterscheiden.
Ein physisch replizierender ETF investiert das eingesetzt Kapital zu 100% in die Wertpapiere des zugrundeliegenden Index. Das ist für Indizes möglich, die sich nur aus einer übersichtlichen Zahl von Aktien zusammensetzen, wie z.B. dem Dax. Die vollständige physische Nachbildung eines Index wird als Vollreplikation bezeichnet. Beinhaltet ein zugrundeliegender Index jedoch sehr viele Aktien, wie der MSCI World mit mehr als 1.600 Aktien, wird nur teilweise in diese investiert – dies nennt man Teilreplikation. Ein Nachteil der Teilreplikation: Es gibt automatisch Abweichungen zum Index.
Synthetisch replizierende ETFs halten nicht die Werte, die dem Index zugrunde liegen, sondern nutzen Derivate, wie zum Beispiel Tauschgeschäfte (englisch: „Swaps“), um die Wertentwicklung des eigentlich zugrunde liegenden Index abzubilden. Deshalb werden synthetisch replizierende ETFs auch SWAP-ETFs genannt. Vorteilhaft ist hierbei nur, dass die Fondsgesellschaften den Index präzise abbilden können und i.d.R. keine Kursabweichungen entstehen.
Durch den Abschluss einer Swap-Vereinbarung entsteht ein so genanntes Kontrahentenrisiko: Der ETF ist davon abhängig, dass der Swap-Partner (der Kontrahent) seinen Verpflichtungen auch nachkommt. Sollte die Bank aber in die Insolvenz rutschen, bleibt der ETF auf eventuell bestehenden Forderungen aus dem Swap-Vertrag sitzen – und das Geld der Anleger ist weg. Denn: Der Swap ist nicht Teil des Sondervermögens.